Der Palmesel
Die biblische Szene des Palmesels
Eine jahrhundertealte Tradition aus einer Zeit, als viele Menschen nicht lesen konnten, war die Nachstellung biblischer Szenen in der Kirche. So ritt an den Palmsonntagen in Erinnerung an den Einzug von Jesus in Jerusalem der Priester auf einem Esel, dem Palmesel, in die Kirche ein.
Da nun aber Esel bekannterweise ihren eigenen Willen haben und eben «stur wie ein Esel» sein können, wurden die echten Esel nach und nach durch hölzerne Esel mit einer reitenden Christusstatue ersetzt.
Ein ganzes Palmeselgestüt besitzt das Historische Museum in Basel, es hat gleich fünf spätgotische Palmesel gesammelt. Eines dieser hölzernen Prachtexemplare kann in der Dauerausstellung in der Barfüsserkirche betrachtet werden.
Der Brauch der hölzernen Palmesel ist zur Zeit der Aufklärung wieder verschwunden. Geblieben ist aber der Ausdruck «Palmesel» als Spitzname für jenes Familienmitglied, das am Palmsonntag als letztes aufsteht - besonders fies: Meist wird in der Nacht auf Palmsonntag die Uhr auf Sommerzeit umgestellt. Also Wecker vorstellen am 28. März!
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