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Rund um den Palmsonntag und die Karwoche

Was wir in der Bibel zu diesem Tag finden



Jesus und seine Jünger gingen in die Hauptstadt Jerusalem. Jesus schickte zwei seiner Freunde in ein Dorf, um einen Esel zu holen. Dadurch sollte eine alte Ankündigung in Erfüllung gehen. Diese besagt, dass der richtige König auf einem Esel reitet und er keine Waffen braucht.

Die beiden Jünger brachten eine Eselin und ihr Junges. Jesus setzte sich auf den Esel. Die Menschen erkannten, dass dies der richtige König sein musste. Vor der Stadt legten die Leute ihre Kleider wie einen Teppich auf die Strasse. Sie pflückten Palmzweige und winkten damit Jesus zu. Dabei riefen sie immer wieder "Hosanna, Jesus ist unser König!". In der Stadt angekommen, war dort eine grosse Aufregung. Die Leute fragten: "Wer ist dieser Mann?". Die Menschen, die Jesus begleiteten, riefen: "Das ist der Prophet Jesus aus Nazareth!".

(Nach dem Matthäus-Evangelium 21, 1-11)


Ein König stellt alles auf den Kopf

An Palmsonntag feiern wir Jesus als König. Von Leuten bejubelt zieht er in die Stadt Jerusalem ein. Doch wenn wir genau hinschauen, stimmt so einiges nicht: Die Menschen, die Jesus zujubeln, sind gewöhnliche Menschen wie Du und ich; kaum jemand von Rang und Namen scheint dabei zu sein. Der Teppich, über den Jesus reitet, ist kein roter Teppich aus Samt. Und vor allem: Jesus reitet nicht auf einem Pferd, sondern auf einem Esel, einem Last- und Arbeitstier.

Jesus zeigt so, wer in Gottes Augen wirklich König ist: Jemand, der dient, der sich anderen Menschen wertschätzend und heilend zuwendet. Das Fest des Palmsonntags stellt damit unsere Vorstellungen davon, was wirklich Macht ist und wer am Ende tatsächlich das letzte Wort haben wird, gehörig auf den Kopf.

(Daniel Meier, Seelsorger / Pfarrei St. Franz Xaver Münchenstein)


Wieso heisst dieser Tag "Palmsonntag"?

Die Palme gilt in einigen Religionen als heiliger Baum. Als Zeichen der Ehrerweisung für einen König oder einen Sieger war es damals üblich, mit Palmwedeln zu schwenken - so ähnlich wie FCB-Fahnen bei der Meisterfeier (die Älteren unter Euch mögen sich vielleicht noch daran erinnern).

In Erinnerung an das Ereignis in Jerusalem werden an diesem Sonntag vor Ostern in einer Prozession kunstvoll geschmückte Palmbüsche in die Kirche getragen und zusammen mit kleineren Palmzweigen für zuhause gesegnet. Nun stehen in unserer Gegend mehr Kirchen als Palmen, daher werden andere immergrüne Zweige - oftmals Buchsbäume oder Stechpalmen - symbolisch als Palmwedel verwendet.

Die kleinen gesegneten Palmzweige werden daheim eingestellt oder an ein Kreuz gesteckt als Segen für das Haus.


Trauer und Leiden

Mit dem Palmsonntag beginnt die Karwoche, auch Passionszeit genannt. Der erste Begriff kommt vom althochdeutschen Wort "kara" und bedeutet "Kummer" oder "Klage". Das zweite Wort, die Passion, stammt vom lateinischen Begriff "Passio" und steht für "das Leiden" oder "das Erdulden".

Gemeint ist damit die Leidenszeit von Jesus und ein Hinweis auf die Ereignisse der kommenden Woche. Erst im 17. Jahrhundert wurde der Begriff "Passion" auch für eine besondere Vorliebe ausgeliehen.


Chrisammesse

In der Karwoche wird an einem zentralen Ort in einem Bistum ein ganz spezieller Gottesdienst gefeiert: In der jährlichen Chrisammesse werden die heiligen Öle wie das Salböl Chrisam oder das Krankenöl geweiht, die ab Ostern für das ganze Jahr in den Kirchen für Taufen, Firmungen, Priesterweihen oder auch für die Segnung von Altären, Kirchen oder Glocken sowie für die Krankensalbung verwendet werden.

An diesem Gottesdienst nehmen neben dem Bischof auch viele Seelsorgende teil. Sie erinnern sich dabei an den Beginn ihres Amtes und erneuern ihr Versprechen, dem Bischof und den Menschen in ihren Gemeinden zu dienen.

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